Samstag, 5. Februar 2011

Der erste Park der Tour

Das war natürlich (wenn man den letzten Beitrag gelesen hat) Californias Great America. Und ich muss mein altersschwaches Gedächnis nun quälen um noch ein paar vernünftige Erinnerungen zusammenzubekommen... Eins vorweg: Die Haunts kann ich beim besten Willen nicht mehr einzeln bewerten, aber sie waren größtenteils lang und mit extrem vielen Erschreckern bestückt. Einige waren komplett indoor, andere hatten zwischendurch Strecken unter freiem Himmel und zwei (?!) waren vollständig draussen. Für diese Attraktionen wurden beispielsweise ein Autoscooter, eine Oldtimerfahrt und das Rafting geschlossen. Kann man sich bei der Oldtimerfahrt und beim Autoscooter noch ungefähr vorstellen wie die "Sommerattraktionen" zu einer Maze umgenutzt wurden ist dies beim Rafting natürlich schwieriger. Der Park hat auch nicht die eigentliche Fahrstrecke sondern den Anstellbereich, die Einstiegsplattform und den Ausgangsbereich "umgewidmet". Alle drei Attraktionen waren so umgestaltet, dass wärend des Halloweenmonats auch tagsüber keine reguläre Nutzung möglich war. Zusätzlich gab es noch ein paar "Scare Zones" mit viel Nebel und freilaufenden Erschreckern und ein paar Halloweenshows. Von denen habe ich mir die "Freak Show" teilweise gegeben, wobei ich es dann doch oft spannender fand mich zu unterhalten als mitanzusehen wie sich die Darsteller Nadeln durch die Haut schieben, scharfe Gegenstände schlucken oder sich Geldscheine auf den nackten Oberkörper tackern lassen.
Zwischen all dem Halloweengedöns fuhren natürlich auch die meisten "normalen" Attraktionen (die Wildwasserbahn auch mit Erschreckern an der Strecke), wobei wir uns an diesem Abend auf Achterbahnen beschränkt haben, da wir später noch einmal einen halben Tag in diesem Park zur Verfügung hatten.
Grizzly
Die schlechteste Holzachterbahn der Welt! Naja, zumindest laut der vermutlich angesehensten Achterbahnabstimmung, die es so gibt auf diesem Planeten (Woodrollercoasterpoll 2009). Ich kann mir dieses Resultat nicht so richtig erklären. Da bin ich nun wirklich schon schlechteres/langweiligeres/unangenehmeres (definitiv Anaconda im Walygator Parc und Bandit im Movie Park, auch Pegasus in DeEfteling - aber die gibt es ja nicht mehr) gefahren. Aber gut ist diese Bahn hier natürlich trotzdem nicht. Auffälligstes Merkmal war die seltsame Bügelkonstruktion, die sich für beide Reihen im jeweiligen Wagen nur gleich weit schliessen ließ da die Bügel irgendwie miteinander verbunden waren. Man kennt das ja schon wenn man neben jemandem sitzt der deutlich dicker/dünner ist und nur einen Gemeinschaftsbügel hat: Der dickere Mitfahrer wird geradezu eingeklemmt, der dünnere hat trotzdem noch keinen Kontakt zum Bügel. Hier waren nun sogar 4 Personen in der Gleichung, was in der Regel zu drei (gefühlt) unangeschnallten Personen führt. Und zu einem Fahrgast der permanent eine Stange in den Bauch gerammt bekommt weil zumindest die Mitfahrer in der anderen Reihe kein Verständnis dafür haben warum der Bügel sich partout nicht weiter schliessen lassen will.
Bahnfazit: Geht so, länger anstellen lohnt dafür aber nicht.
Invertigo
Eine Standardachterbahn aus dem Hause Vekoma. Gibt es Baugleich 4x auf der Welt. Es handelt sich um die Weiterentwicklung des Boomerang aus gleichem Hause, im Gegensatz zu diesem sehr weit verbreiteten Modell (45 Auslieferungen) hängt man unter der Schiene und sitzt sich jeweils zu viert gegenüber. Ich hatte bisher noch nie die Chance einen Invertigo zu fahren, mag Boomerangs eh gern und war daher recht gespannt. Was soll ich groß sagen? Ich bin begeistert! Eine intensive Fahrt, die durch die Sitzanordnung (man sieht ja auch nicht so recht wo die Reise hingeht) zusätzlich spannender wird.
Bahnfazit: Ich liebe es! Allein dafür muss ich ins Sommerland Syd!
Flight Deck
Ein Inverted Coaster (also eine Hängeachterbahn) aus der Schmiede des Edleachterbahnherstellers B&M. Von denen gibt es einige auf der Welt (zum Beispiel Black Mamba im Phantasialand), allerdings unterscheiden sich diese in der Regel im Layout. Hier gabs die längste Warteschlange an beiden Tagen im Park und dies war durchaus gerechtfertigt. Zwar mag mein Eindruck auch durch die Nachtfahrt etwas positiv beeinflusst sein, aber insgesamt eine tolle Fahrt mit schönen Kräften und ohne nennenswerte Schläge.
Bahnfazit: Sehr guter Inverter, war aber auch nicht anders zu erwarten (B&M halt). Monster im Walygator Parc ist aber besser!

So das wars auch schon an Achterbahnen beim Abendbesuch. Zwischendurch habe ich tatsächlich meinen ersten US-Burger gegessen (im "Joe Cool Cafe"), der war aber nicht wirklich was besonderes.

Wir verlassen nun zunächst diesen Park.... äh. Moment. Da war doch noch was? Richtig:
Vortex
Mein erster Stand-Up-Coaster. Also eine Achterbahn in der man steht. Naja, man hat noch einen Fahrradsattel zwischen den Beinen, aber ein großer Teil des Körpergewichts liegt tatsächlich auf den Beinen und Füßen. Auch wieder ein Produkt aus dem Hause B&M, also einfach entspannt einsteigen (Warum ist denn hier keine Warteschlange? Vermutlich weil der Eingang so gut versteckt ist!) und die Bahn mal machen lassen... Großer Fehler! Meine Herren, das Ding ist so übel... da fehlen mir fast die Worte. Mehrfach verpassen einem die Schulterbügel böse Schläge und zwar genau seitlich an den Unterkiefer. Frechheit! Abreissen!
Bahnfazit: Die schlechteste Bahn auf dem kalifornischen Teil der Tour.

Nun ging es aber zurück ins Hotel und im Bus erkannte man die Vortexfahrer daran, dass sie sich den Unterkiefer rieben...

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