Freitag, 28. Januar 2011

Kalifoniens großes Amerika Spuk (Backstage)

Jaja, toller Titel. Aber der Name des ersten Parks der Tour ("Califonias Great America") ist auch selten dämlich. Und die Halloweenveranstaltungen tragen dann eben noch den Namenszusatz "Haunt". Wie auch immer, kaum im Bus bin ich erstmal panisch wieder rausgesprungen, da ich meinen Rucksack bei der Pizzeria liegen lassen hatte, kam aber (glücklicherweise) nicht als Letzter wieder im Bus an. Das war mein Zimmerpartner, der somit erstmal seinen Ruf als (fast) Zuspätkommer etablierte und in den folgenden Tagen hart daran arbeitete ihn zu erhalten.
Auf unserer Fahrt einmal die Bay entlang geschah nichts besonders aufregendes, daher nutze ich die Zeit um kurz etwas über die Geschichte des Parks zusammenzufassen (bzw. zu erklären wie er zu diesem komischen Namen kam): Gegründet wurde dieser Park 1976 zusammen mit einem Zwillingspark in der Nähe von Chicago  von der Hotelkette Marriott (beide trugen den Namen "Marriott`s Great America"). Mitte der 80er wurden beide Parks an unterschiedliche Investoren verkauft, der Kalifornische Park nannte sich anschliessend nur noch "Great America" (die genaue Eigentümergeschichte ist recht verworren, die Stadt Santa Clara war zwischenzeitlich auch mal Eigentümerin). Anfang der 90er wurde der damalige Parkeigentümer King`s Entertainment von Paramount Communications übernommen, der Park nannte sich in den folgenden Jahren "Paramount`s Great America" und verschiedene Attraktionen wurden mit Namen von Paramountfilmen (Drop Zone, Top Gun) sowie Nickelodeonthemen versehen. 2006 wurde die gesamte Paramount-Parkgruppe an Cedar Fair verkauft. Diese nannte den Park für ein Jahr wieder nur "Great America", bevor schliesslich sämtliche Paramount Lizenzen getilgt wurden (im Kinderbereich ersetzt durch die bei Cedar Fair verbreiteten Peanuts) und der Park seinen seltsamen neuen Namen erhielt.
So, am Park angekommen (der mitten in einem Gewerbegebiet liegt, keine Erweiterungsmöglichkeiten hat und womöglichen einen Teil seiner Parkplätze demnächst für ein neues Sportstadion hergeben muss) wurden wir von einem Parkmitarbeiter begrüsst. Der Park hatte noch geschlossen und würde erst eine Stunde später zum Halloweenabend öffnen, aber wir hatten die Möglichkeit ein wenig Backstage zu schauen. Zunächst ging es bei eingeschaltetem Licht durch eine der Mazes, die auf der Fahrbahn des Autoscooters errichtet wurde. Diese Maze durchlief man am späteren Abend mit einer Pappbrille, die im Zusammenspiel mit den Neonfarben an den Wänden einen 3D-Effekt bewirkte. Schon beim einfachen durchlaufen bei voller Beleuchtung fiel auf wie lang die Gruselattraktionen hier offenbar sein würden. Anschliessend ging es auf einen langen Backstageweg wo wir zunächst die "Schminkstation" für die Erschrecker besichtigten. Auffällig hier war die Masse an Leuten, wie uns mitgeteilt wurde rennen im Park und in den 7 Mazes unglaubliche 350 "Scare-Actors" rum. Weiter Backstage ging es in die "Shops". Nanü, Geschäfte? Fast, Shop bedeutet in diesem Fall Werkstatt. Autoscooterchaisen, Achterbahnwagen und Autos werden hier überholt und somit gab es natürlich auch unmengen an Laufrädern, sonstigen Ersatzteilen und Liftketten zu sehen. Es mutete schon etwas merkwürdig an, da die Werstättten und die Verwaltung scheinbar ausschliesslich aus billigen Wellblechhütten und Containern bestehen.
Schlussendlich ging es dann in den Park, wo wir bei einem Maze (ich glaube Toy Factory) die ersten Besucher des Abends waren. Mehr zum Abend im Park und die ersten Achterbahnkritiken der Tour folgen ganz bestimmt ganz bald!

Donnerstag, 13. Januar 2011

The Fog

It´s Touritime!
Sightseeing war angesagt. Wir hatten den ganzen Tag bis 16:00 Uhr programmfrei und einige hatten sich auch ein straffes Programm zurechtgeplant. Wieder andere haben es sogar geschafft nach einem Sightseeingschnelldurchlauf noch eben in eine Nachbarstadt zu eiern um dort in einem Ghetto eine Achterbahn zu fahren. "Der beste Zimmerpartner der Welt" und ich waren beide eher fürs Ausschlafen. Da Frühstück im Preis drin war sind wir dann aber doch irgendwann aufgestanden um es noch mitnehmen zu können. Offenbar waren wir die letzten, der Frühstückraum für den Verein war schon leergeräumt, im Hotelfrühstückraum waren wir auch falsch, im Restaurant/Bistro/Cafe nebenan wurden wir dann fündig. Dort wusste man zwar nur so halb was mit unseren Coupons anzufangen, aber wir bekamen dann doch jeweils einen Teller mit Toast, Rührei und anderen Dingen (ich meine auch sowas wie Bratkartoffeln), sowie Orangensaft (frisch gepresst!). Definitiv das beste Frühstück der Tour, abgesehen von Las Vegas. Michi leistete uns Gesellschaft, wir waren ihm im Hotel begegnet und da er schonmal dabei war sind wir dann auch zu dritt losgezogen um uns die Stadt ein wenig anzugucken.
So richtig große Pläne hatten wir nicht, wir wollten Cable Car fahren, hatten irgendwie das Cable Car Museum mitsamt Antrieb im Kopf (kost ja nix), Linky hatte eine Bootstour empfohlen und sonst mal gucken. So richtig viel Zeit war eh nicht, ich glaube wir waren nach 10:00 Uhr mit dem Frühstück fertig. Also auf zur Cable Car-Station. Tagesticket gekauft und angestellt. Ja, man muss anstehen um mit den Dingern fahren zu können und das nicht zu knapp. Zunächst sind wir noch ganz zivilisiert im Innenraum sitzend mitgefahren. Was soll man sagen? Die Dinger sind toll! Wie sie die ziemlich steilen Straßen der Stadt hoch- und natürlich auch wieder runterfahren macht Laune. Wir sind aber dann relativ oben auf dem Berg erstmal ausgestiegen um in besagtes Museum zu gehen. Dies ist relativ klein und der größte Teil wird von den Antrieben für die Cable der Cars eingenommen Foto bei Wikipedia. Man muss sich das Ganze Prinzip vereinfacht so vorstellen: Ein Stahlseil wird hier von Schwungrädern auf eine konstante Geschwindigkeit von ca. 15 km/h gebracht. Dieses Seil verläuft dann unterhalb der Fahrstrecke und das Cable Car "hängt" sich an dieses Seil und wird von diesem "mitgeschleppt". Wers professioneller wissen will sei wieder an Wikipedia verwiesen. Der Rest des Museums zeigt verschiedene Ausstellungsstücke aus der Vergangenheit, klärt über die Technik auf und hat natürlich einen Souvenirshop zu bieten.
Nach diesem kurzen Intermezzo sollte es zur Bay weitergehen, dummerwiese stand an der Haltestelle an der wir einsteigen wollten eine größere Horde Schüler. Und zwischendurch steigen nur relativ wenige Leute aus den Cable Cars aus. Da sie aber an den Endhaltestellen immer komplett voll sind (wir erinnern uns: es gibt lange Warteschlangen) konnten in unserem Fall nur 3-4 Schüler pro Wagen mitgenommen werden. Um also nicht stundenlang warten zu müssen änderten wir unseren Plan und nahmen einfach die andere Linie die an dieser Kreuzung fuhr. Diese endet ebenfalls an der Bay, nur eben an an einer anderen Stelle. Wir bekamen auch gemeinsam einen Platz, diesmal saß ich außen. Ungesichert auf einer Bank von der man sich direkt auf die Straße fallen lassen kann. Und das im Land der unbegrenzten Sicherheitsvorkehrungen...
Unsere Linie endete in der Nähe vom Fisherman`s Wharf, einer Restaurant- und Shoppingecke in ehemaligen Halfenlagerhallen. Obwohl natürlich total auf  Tourismus ausgelegt wirkte es nicht zu künstlich oder abzockerisch. An einem der Piers lagen auch ausgemusterte Marinesachen (ein U-Boot und ein Kampfschiff) rum. Direkt danben sollte auch die Bootstour starten und wir waren die einzigen aus der Gruppe die diese auch erwischt haben. So richtig sicher ob es nun das Richtige sei waren wir uns nicht, da es sich auf den ersten Blick um ein etwas größeres Privatboot handelte, welches zwischen anderen Privatbooten an der Kaimauer lag. Aber als wir am Bug des Schiffes platzgenommen hatten, mit Decken versorgt wurden ("COLD!") und losfuhren bestätigte uns der Marktschreier von "Reiseleiter" wir seien auf der ultimativen Tour gelandet, der einzigen die komplett unter der Golden Gate Bridge hindurchfahren würde, etc...blabla. Dies wiederholte er natürlich mehrfach angereichert mit Anekdoten wie gefährlich es doch sei unter der Brücke durchzufahren, da ja jeden Moment ein Selbstmörder herunterspringen könnte. Die Fahrt war definitiv ein kleiner Thrillride, es war sehr windig und dementsprechend war der Wellengang. Durch den Wind war es auf dem Wasser auch fürchterlich kalt (obwohl wir strahlenden Sonnenschein hatten) und das ins Boot spritzende Wasser war auch nicht zu verachten.
Bereits vor der Fahrt hatten wir gesehen, dass die blöde Brücke von Nebel verhüllt war (wir haben sie während unseres ganzen Aufenthalts nie wirklich zu Gesicht bekommen) und so unterquerten wir sie eingehüllt in weiß und konnten nur einige Meter und einen Stützpfeiler erahnen. Am interessantesten daran war: Die Brücke tutet. Und zwar wie ein großes Schiff. Offenabr gibt es an jedem der Pfeiler ein solches Schiffshorn um Kollisionen zu vermeiden. Auf dem Rückweg in den Hafen ging es dann noch an Alcatraz vorbei. Natürlich hatten wir es laut unserem plärrenden Guide viel besser getroffen als die Leute die tatsächlich auf die Gefängnisinsel konnten. Wir fuhren nämlich um die Insel rum und sahen somit auch die Bereiche, die von den Besuchern nicht betreten werden können. Toll.  Kurz vor erreichen des Hafens kamen wir auch am Pier 39 vorbei. Auf diesem liegen ständig massenweise Seehunde übereinander und sonnen sich. Nach der Tour wurde es schon wieder Zeit die Heimreise anzutreten, wir mussten schliesslich pünktlich wieder da sein und man wusste ja nicht so genau wie lange man am Cable Car wohl würde warten müssen. Ne ganze Weile jedenfalls. Zu guter letzt habe ich es dann auch geschafft außen stehend mitzufahren. Man kann nämlich auf den Trittbretten außen am Wagen stehen und sich an einer Stange festhalten, was natürlich die spannendste Art ist Cable Car zu fahren. Die Rückfahrt wurde dann allerdings irgendwann abgebrochen, da ein Cable Car vor uns in einen Unfall verwickelt war und somit gar nichts mehr ging. Also haben wir das letzte Stück der Strecke zu Fuß zurückgelegt (zum Glück nur bergab). Dann ging es noch schnell ins Center neben dem Hotel wo wir bei "Villa Pizza" etwas speisten (schon wieder kein Burger...), bevor es Zeit war in den Bus zu springen um den ersten Park anzusteuern. Aber davon mehr demnächst...