Samstag, 7. Mai 2011

Oh wie ist das schön...

Die Parksaison hat wieder begonnen! Und auch wenn ich nicht besonders ausgehungert war (ich war im März vor Beginn der deutschen Saison im Disneyland Paris), ich vor meinem Saisonstart im Heide-Park regelrechte Unlust verspürte: Vier Parks, viermal mehr Spaß als erwartet.
Los ging es für mich traditionell mit den ersten beiden Saisontagen im Heide-Park. An diesem Wochenende eröffnete auch die Neuheit KRAKE und wir waren alle ziemlich gespannt was uns da nun erwarten würde. Tja, ich bin hochzufrieden! Es gibt zwar einige wirkliche Dummheiten (z.B. die sehr unglücklich gelöste Wartesituation in der Station, bei der die Wartenden für die erste Reihe den gesamten Verkehr aufhalten), aber alles in allem ist die Bahn "rund". Die Station ist als Piratenfestung angelegt und wurde (vor allem von außen) hervorragend gestaltet, die Bahn fährt sich - wie von B&M erhofft - butterweich, der erste Drop mit dem Stop ist sehr aufregend und selbst nach der Schlussbremse gibt es noch eine schwungvolle Kurve. Leider wird der "Normalfahrer" den sogenannten "Immelmann", einen Beinahe-Überschlag, kaum wahrnehmen, da er noch viel zu beschäftigt mit dem verarbeiten des First Drops ist und der "Camelback" bietet auch nur "Floating-Airtime", also sanftes Schweben statt aus dem Sitz gerissen zu werden, aber Spaß macht die Bahn ungemein. Leider wurde die groß beworbene Deko (man sollte in ein Krakenmaul stürzen) nicht rechtzeitig Feriggestellt, aber es gibt Anlass zur Hoffnung dies könne in der nächsten Winterpause nachgeholt werden. Bis dahin möchte der Park die Bahn nicht für Bauarbeiten schliessen, was durchaus verständlich ist, da ein großer Teil der Besucher sicherlich wegen des vielbeworbenen Ungetüms nach Soltau reisen wird. Auch ansonsten präsentierte sich der Park in gutem Zustand, in der Vergangenheit hatte man oft eher den Eindruck in der Heide käme der Saisonstart überraschend. Nur im Holiday Camp wurde mal wieder verschlimmbessert. Über Jahre hinweg hat man das Frühstück immer weiter abgewertet, dieses Jahr wurde an dieser Stelle glücklicherweise ein komplett anderer Weg eingeschlagen und man kann Essen so viel man möchte. Leider hat man dafür die Grillsituation ohne Sinn und Verstand geändert. Konnte man sich bisher eine Grillhütte mieten, so wird man jetzt mit offen im Sand stehenden Grills abgespeist, die sich intelligenter Weise auch noch auf der Rückseite von Camphütten (ab einer gewissen Uhrzeit also in Hörweite schlafender Menschen) befinden. Für diese Idee gehört jemand geteert und gefedert, denn die relativ kluge Grundkonstruktion, die einen Großteil des "Vergnügungsbereichs" durch das Hauptgebäude von den Schlafstätten abschirmt wird damit ohne not außer Kraft gesetzt. Zwar hat man dafür einen anderen Lärm-Schlaf-Konflikt aufgelöst (die Campleitung wohnt jetzt nicht mehr auf der Rückseite des Hauptgebäudes und somit auch nicht mehr direkt neben feiernden Gästen), aber man steuert sehenden Auges in den nächsten. Unverständlich, vor allem weil zusätzlich auch noch das Grillen bei Regen unmöglich gemacht wird.
Der nächste Park auf der Liste war der Hansa-Park eine Woche später. Auch hier hatte ich einen wunderbaren Tag, der fast schon traditionell mit einer Lektion in Betriebswirtschaft begann: Ich war mit dem FKF (Freundeskreis Kirmes und Freizeitparks e.V.) im Park und der Parkchef, Herr Leicht, begrüste uns wieder einmal mit einer interessanten und amüsanten Rede zur Lage der (Freizeipark-)Nation. Das er dabei den Konkurrenten aus Soltau nicht mit Samthandschuhen anfasst ist auch gute Tradition, dieses Jahr konnte man viel über behauptete und tatsächliche Investitionssummen erfahren (auch wenn ich dank des elekrtonischen Bundesanzeigers schon zuvor über diese Merkwürdigkeiten gestolpert war). Der Hansa-Park an sich ist einfach ein sehr sympatischer Park, der in den letzten Jahren viel in seine Gestaltung investiert hat und mit dem FLUCH VON NOVGOROD vor zwei Jahren auch eine spannende und abwechslungsreiche Achterbahn gebaut hat. Ich kannte die finale Gestaltung noch nicht und bin nicht durchweg begeistert, aber es stecken viele wirklich tolle Ideen in der Bahn und Spaß macht sie mir auch. Neu in diesem Jahr ist die kleinere Achterbahn DIE SCHALNGE VON MIDGARD. Und wenn sich in den letzten Jahren ein Trend etabliert, dann sind es aufregende Kinder- bzw. Familienachterbahnen. Vor einigen Jahren überrasche PEGASUS im Europa-Park, letztes Jahr beeindruckte FORCE ONE im Schwaben Park und nun (wenn auch nicht ganz so spektakulär wie die letztgenannte) die Schlange im Norden. Auch hier ist die Gestaltung noch nicht vollends abgeschlossen, aber die Ansätze sehen vielversprechend aus.
Noch eine Woche später folgte dann der Doppelschlag mit Phantasialand und (für mich zum ersten Mal) Kernies Wunderland Kalkar. Ich halte das Phantsialand ja seit einigen Jahren für den ambitioniertesten deutschen Park, da man sich hier seit der Eröffnung der BLACK MAMBA gestalterisch auf einem so extrem hohen Niveau bewegt, dass nur noch sehr wenige mithalten können. Selbst langweilige Neuheiten wie WAKOBATO (eine Wasserspritzfahrt ohne großartigen Spaßfaktor) sehen einfach irre gut aus. Leider gibt es allerdings auch diverse ältere Attraktionen, die so gar nicht den neuen Ansprüchen genügen können. Und diese sind derzeit noch in der Mehrheit. Aber wenn der Park so weitermacht wie zuletzt bin ich wirklich zutiefst beeindruckt. Die große Neuheit des Jahres - der interaktive Darkride MAUS AU CHOCCOLAT - ist leider aufgrund von technischen Problemen noch nicht geöffnet, aber da der Park über sehr viele sehr gute Attraktionen verfügt ist dies Problemlos zu verschmerzen. Es muss nicht permanent große Neuheiten hageln wenn man einen starken Bestand als Basis hat! Die Zaubershow SIEBEN ist in der diesjährigen Version übrigens gut guckbar, Magier Christian Farla überzeugt vor allem durch die sehr schnelle Ausführung der einzelnen Tricks. Und für den Teil der Bevölkerung der auf Frauen steht bieten die Tänzerinnen mit ihren sehr kurzen Kleidchen auch neben den Tricks einige Einblicke.
Und dann war da noch die große Unbekannte in der Gleichung: Kernies.... Ein "All Inclusive Park", bei dem man mit dem Eintritt automatische eine "Flatrate" für Pommes, Getränke (Softdrinks, Saft und Heißgetränke) sowie Softeis zahlt. An Fahrattraktionen bietet der Park fast ausschliesslich Attraktionen des - ähm - nunja - wohl relativ günstigen italienischen Herstellers Zamperla und zu allem Überfluss nutzt der Park die Gebäude eines nie in Betrieb gegangenen Kernkraftwerks ("Schneller Brüter Kalkar"). Mein Mitreisender plante am Vorabend sicherheisthalber schonmal ein Alternativprogramm für den Nachmittag und auch ich war nicht 100%ig überzeugt ob das alles für einen ganzen Tag reichen würde. Wir wurden belehrt! Der Park IST seltsam (wo sonst steht ein Starflyer-artiges Karussel in einem Kühlturm?), die Attraktionen überzeugen oft durch lautes quitschen und die Achterbahn rüttelt sinnlos an einem herum. Aber wir sind zum Spaß hier und den gibt es wirklich in mehr als ausreichender Zahl. Gerade das Flatrate-Prinzip lässt einen herrlich entspannt durch den Tag gehen, immer mal wieder eine Pommes-, Eis-, oder Gretänkepause einlegen und ganz ohne Hektik einfach treiben. Man verpasst ja auch nichts. Tolltolltoll, wir kommen wieder!

Donnerstag, 14. April 2011

Six Flags Sucks!

Da simma wieder in Six Flags Discovery Kingdom.
Nach unerer Medusa-Fahrt wars schon Zeit zum Mittagessen zu gehen. Hierfür sollten wir uns auf einer speziellen Fläche einfinden wo Gruppen verpflegt werden. Es gab ein paar Stände mit absolut mikriger Auswahl, fürchterliche Burger und anderes unschönes Zeug. Zusätzlich waren neben uns auch noch irgendwelche Christen anwesend, die irgendwann beschlossen mikrofonverstärkt zu Singen. Nunja...
Insgesamt eine sehr schwache Leistung vom Park. Während ich mir noch ein Eis gönnte trommelte unser Tourchef uns zusammen um uns mitzuteilen er sei beim Versuch das Gruppenfraßareal zu betreten von einem Mitarbeiter aufgehalten worden. Dieser sei wohl auch recht ruppig gewesen und habe zunächst keine Informationen zu uns gehabt. Scheinbar ist dieser Mitarbeiter auch bei der Parkleitung nicht als die Gästefreundlichkeit in Person bekannt, jedenfalls muss irgendwer die Person mit der im Vorfeld kommuniziert wurde alarmiert haben und unser Reiseleiter bekam mehrere Zettel mit der Aufschrift "All Rides - All Day", also einen Augangspass mit dem man die normale Warteschlange an einem beliebigen Fahrgeschäft überspringen konnte. Wir bildeten also Gruppen, je nach Vorliebe für welche Bahn man denn diesen V.I.P.-Pass nutzen wolle. Unsere Gruppe hatte sich überlegt dieses Privileg beim SLC des Parks einzusetzten, da für diese Standardbahn eine längere Wartezeit unerträglich schien. Also auf zu
Kong
Was soll man sagen? Er ist rot. Das schaut ganz gut aus.
Bahnfazit: Ein SLC wie er überall rumsteht, schlechte Fahreigenschaften, wenn ich hier mehr als eine Stunde gestanden hätte, ich hätte mich geärgert.
Zu unserer Irritation bekamen wir den "All Rides - All Day"-Zettel nicht abgenommen.... Hm. Kurz darauf stellte sich heraus: Keiner bekam diesen Zettel abgenommen, das war ein Ausgangszugangsticket (tolles Wort) für den ganzen Tag!
Also direkt mal zum nächsten Standardcoaster:
Boomerang Coast to Coaster
Auch von diesem Bahntyp gibt es einige auf der Welt, im Gegensatz zur abgewandelten Hängerversion Invertigo aus Great Adventure sitzt man hier ganz normal in einem Achterbahnzug und fährt die Strecke einmal vorwärts und dann zurück.
Bahnfazit: Ich mag die Dinger. Schöne, intensive Fahrt, kein böses Geschlage, alles so wie es sein soll.
Auch das Rafting in diesem Park war außer Betrieb (was bei dem schönen Wetter schon etwas schade war), aber wir hatten jetzt vor allem ein Ziel: Zurück zu Medusa und Front Row fahren. Denn die Wartezeit für die erste Reihe war extrem lang. Kein Wunder wenn die ganzen Leute mit ihren teuer bezahlten "Flash Pässen" fast ausschliesslich vorne fahren wollen und dadurch kaum einer aus der normalen Warteschlange reingelassen wird. Aber wir hatten ja unseren besonders tollen Pass. Um mal kurz diese wirklich grandiose Entwicklung für unseren Tag etwas weiter auszuführen: Six Flags verramscht seine Eintrittskarten mit großzügigen Rabatten und holt sich das Geld dann im Park wieder rein. Der Park ist voll, man muss ewig warten... Es sei denn man gibt noch einmal ordentlich Geld aus. Der Reguläre Parkeintritt kostet in diesem Park ca. 50$, man kann ihn mit Gutscheinen oder Onlinetickets oft auf ca. 30$ drücken. Der normale "Flash Pass" ist nun ein Gerät mit welchem man zu einer Attraktion geht, sich dort anmeldet und die Wartezeit anderswo im Park verbringt. Das Gerät informiert einen dann kurz bevor man fahren darf und man geht durch einen gesonderten Eingang in die Attraktion. Die Wartezeit ist laut Six Flags identisch mit der jeweiligen realen Warteschlange. Und allein dafür zahlt man schon 30$. Wenn man die Wartezeit verkürzen möchte kauft man sich den Flash Pass Gold. Das Prinzip ist wie beim normalen Flash Pass, nur muss man eben nicht genauso lange warten wie die "normalos" sondern "significant" kürzer. Wie viel das dann auch immer in der Realität sein mag. Der Spaß kostet dann schon 45$. Und der Flasch Pass Platin erlaubt es einem dann mit "least amount of waiting" zu fahren (und zusätzlich - was mit unserem Zettel nicht drin war - direkt zweimal zu fahren ohne auszusteigen). Das kostet dann mal eben 65$. Eigentlich unfassbar. Die Anzahl der Pässe soll zwar begrenzt sein, aber Six Flags wird sich sicherlich nicht weigern Geld anzunehmen...
Jedenfalls hatten wir dank unseres heiligen Zettels noch einige wundervolle Wiederholungsfahrten auf Medusa, V2, Big Spin und Roar. Wir hätten auch ohne dieses Glück alle Achterbahnen geschafft, aber definitv nicht so entspannt, so häufig und vor allem nicht Medusa ganz vorne (mehrfach!). Wir erlebten dann auch noch wie sehr Six Flags "Normalos" behandelt. Oft kamen kaum normale Gäste bei einer Fahrt mit weil doch recht viele Flash-Pässe im Umlauf waren, für Platinum-Pass-Inhaber wurde einmal sogar jemand der schon in der Bahn saß von seinem Platz aufgescheucht! Allerdings wird man irgendwann ja selbst ein wenig überheblich: als wir bei Roar zunächst hin-. und hergeschickt wurden (es war an einigen Attraktionen unklar ob wir den Flash-Pass Eingang oder den Ausgang benutzen sollten) und dann auch noch nicht sofort drankamen waren wir irgendwie leicht genervt...
Ein weiterer Punkt der mir an diesem Park wirklich unangenehm aufgefallen ist war das "Schwimmen mit Delphinen". Mitten im Park gab es ein Wasserbecken in dem man (gegen ordentlich Aufpreis natürlich) mit den süßen Säugern schwimmen konnte. Die Wasserfläche war in keinster Weise vom Hauptweg abgeschirmt, der ganze Parklärm war zu hören (Roar in unmittelbarer Nähe), eine echte Frechheit!
Und dann war da noch Halloween. 3 Mazes (2 Indoor, 1 draußen) für die man ein extra Wristband kaufen musste, sowie eine (oder zwei?) Scarezones, bei denen einfach Nebel und Erschrecker einen der Wege gruselig machen sollten. Bei den Wristbändern gab es natürlich ein normales und ein V.I.P-Band. Wir haben uns für das teuere entschieden, da wir nicht den ganzen Abend in irgendwelchen Schlangen stehen wollten (nachdem das am Tag ja schon so gut geklappt hat) und direkt beim ersten Maze stellte sich heraus: Der Park hat offenbar einfach deutlich mehr V.I.P.-Bänder verkauft als geplant. Zum einem musste man schon etwas warten, aber vor allem wollte man uns zunächst nicht einlassen, da unsere Bänder nicht die normale V.I.P-Farbe hatten. Ganz offensichtlich war die ursprünglich Farbe ausverkauft und man ist auf eine andere umgeschwenkt. Also musste erst ein Supervisor kommen und das klären...
Beim Outdoormaze gab es dann sogar die seltsame Situation, dass mehr Leute in der V.I.P-Schlange standen als in der normalen. Man hat dann zwar deutlich mehr Leute aus der "Mehrzahler-Schlange" eingelassen und dadurch war die Wartezeit hier kürzer als bei den "2.-Klasse-Besuchern", aber dennoch war dies eine eindeutige Bestätigung für das falsche Verhältnis von verkauften teuren und billigen Bändchen.
Über die Halloweenattraktionen an sich lege ich den Mantel des Schweigen, die waren so miserabel... jedes Wort wäre zu viel Aufmerksamkeit.
Spät am Abend bin ich mit meinem Zimmergenossen noch durch den etwas abgelegeneren Teil des Parks gegenagen. Leider waren hier große Teile schon geschlossen und so kamen wir nicht mehr in den Genuss uns die Tiergehege genauer anzuschauen. Aber eigentlich wirkte es ganz hübsch dort hinten.

Ach ja, eine Kinderachterbahn gab es noch. Diese bin ich nicht gefahren, mir erschien das Betteln um fremde Kinder mal wieder nicht so seriös.
Zusammengefasst kann ich sgen: Diesen Park muss ich als einzigen auf der Tour nicht noch einmal haben, auch wenn Medusa eine grandiose Achterbahn ist. Ohne unseren tollen Zettel wäre der Tag wohl recht frustrierend verlaufen.
Am nächsten Tag ging es dann zunächst zurück nach Great America, wo sich eine andere seltsame Kinderachterbahngeschichte ereignete. Davon mehr demnächst, auch wenn mein nächster Eintrag möglicherweise erstmal nichts mit dieser Tour zu tun hat.

Freitag, 25. März 2011

Sechs Flaggen und Beton

Endlich geht es jetzt auch mal hier weiter, auch wenn mit jedem Tag meine Erinnerungen schwinden...
Nach dem Abendbesuch in California´s Great America ging es am nächsten Tag ins Six Flags Discovery Kingdom. Es sollte der sonnigste Tag der Tour werden, es war Samstag und zu allem Überfluss ein Six Flags Park. Six Flags ist eine große amerikanische Parkkette, die auch schonmal versucht hat in Europa Fuß zu fassen (u.a. gehörte ihnen zwischen 1999 und 2004 die damalige Warner Brothers Movie World in Bottrop, heute Movie Park). Man sagt dieser Kette grundsätzlich viel schlechtes nach und einiges davon sollte sich heute bestätigen.
Zunächst konnte man sich aber das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen, denn die Skyline aus verschiedenen größeren Achterbahnen die sich an einer Seite des Parks drängen (Bild von Wolfgang Payer) ist für europäische Augen ungewohnt (wird aber auf dieser Tour noch locker getoppt werden). Wir hatten morgens eine ERT auf
Roar
einer Holzachterbahn von GCI (Great Coasters International). Deren Bahnen sind in der Regel sehr gut, mit einer schnellen Abfolge der einzelnen Fahrelemente und wenigen bis keinen geraden Streckenabschnitten zwischen Station und Bremse. Wer Troy im Toverland oder El Toro im Freizeitpark Plohn kennt hat eine Idee von diesem Bahntyp. Auch Roar machte ihre Sache gut, mehrere Runden am Morgen und eine noch beeindruckendere Nachtfahrt (erstens: dunkel, zweitens: schneller weil "warmgefahren") hinterließen einen durchweg positiven Eindruck.
Bahnfazit: Bei einer GCI-Bahn kann man offenbar nicht viel falsch machen. Gute Laune auch in diesem Fall garantiert.

Nach dieser Bahn sollte eigentlich der Spinning Coaster folgen, dieser war allerdings zur Parköffnung noch nicht funktionstüchtig, also schnell bei
V2: Vertical Velocity 
angestellt. Hierbei handelt es sich um einen Twisted Impulse Coaster von Intamin. Hier wird der Zug durch LIM direkt aus der Station geschossen, fährt einen verdrehten Abschnitt nach oben um von dort rückwärts durch die Station zurück und auf der anderen Seite einen geraden Abschitt nach oben zu fahren. Insgesamt ein recht kurzes Vergnügen, welches sicherlich deutlich spektakulärer gewesen wäre wenn die Bahn noch so aussehen würde wie im ersten Jahr. Seinerzeit ragten die beiden Enden nämlich noch senkrecht in die Höhe, aufgrund einer Höhenbeschränkung für Bauten in diesem Park musste man die verdrehte Seite nach einer Saison abschrägen und die gerade Seite wurde auf die zulässige Höhe zurechtgestutzt. Daher dürfte der Abschuss auch weniger kraftvoll ausfallen als im Ursprungszustand.
Bahnfazit: Ich war immer heiß auf diesen Bahntyp und bin nun relativ enttäuscht. Vielleicht sagen mir die nicht kastrierten Varianten ja eher zu, mal sehen wann ich an eine davon gerate.
Dann war erfreulicher Weise auch
Tony Hawk´s Big Spin
(ab 2011 ohne den Namenszusatz, also nur noch Big Spin)
fahrbereit. Es handelt sich um eine Standardausführung von Gerstlauers Spinning Coaster, dessen Zwillingsanlage Hankatten im dänischen BonBon-Land mich bereits begeistert hatte. Auch diese Auslieferung macht (besonders bei ungleicher Beladung) unglaublich viel Spaß. Das besondere an den Spinning Coastern von Gerstlauer ist die Sitzposition. Die Sitze sind nicht wie bei den relativ verbreiteten Varianten von Maurer Söhne (Winja`s Fear und Winja`s Force im Phantasialand, Crush`s Coaster im Walt Disney Studios Park) Rücken an Rücken auf dem Wagen angebracht. Hier sitzt man sich gegenüber, was mir irgendwie besser gefällt da man mit seinen Mitfahrern interagieren kann.
Bahnfazit: Das bewährte Layout aus Dänemark wurde hier zwar wirklich nur auf eine Betonplatte geklatscht, aber den eigentlichen Fahrspaß stört das in keinster Weise.
Eines der Probleme, die viele mit Six Flags haben wurde eben schon angedeutet: Bahnen werden einfach auf Beton- oder Teerflächen gestellt und fertig ist der Park. Discovery Kingdom war vor der Übernahme durch Six Flags allerdings ein Marinepark ohne Fahrgeschäfte. Also eher ein Zoo mit einem Schwerpunkt auf Wasserlebewesen. Durch diese Geschichte ist ein großer Teil des Parks eben ein Park und nur die neueren Achterbahnen wurden an den Rand auf ehemalige Parkplatzflächen gebaut. Noch halbwegs schön in die Landschaft integriert sind beispielsweise das Kinderland oder auch der Spillwater, eine Art Wildwasserbahn mit sehr großen Booten (für bis zu 20 Personen) und nur einer Auf- und Abfahrt. Als einer der wenigen aus der Tourgruppe habe ich diese sehr nasse Angelegenheit gewagt und aufgrund des lange warmen Tages war ich auch schnell wieder trocken.
Aber wir sind ja nicht zum Spaß hier sondern zum Achterbahnfahren (oder?). Also schnell den Zierer-Klassiker Tivoli-Coaster mit dem recht übertriebenen Namen
Cobra
mitnehmen. Tivoli Coaster gibt es in verschiedenen Größen, dieser Vertreter gehöt zur Kategorie large. Man findet Bahnen dieses Typs an fast jeder Ecke der Parkwelt...
Bahnfazit: Abgesehen von einer etwas komplizierten Abfertigungsprozedur und einem schön gestalteten Frontwagen mit Schlangenkopf gabs hier absolute Standardkost. Macht aber durchaus Spaß.
Jetzt aber zum potentiellen Highlight des Parks:
Medusa
Hier war erstmal seeehr lange langes Anstehen angesagt. In der Warteschlange habe ich mir dann zum ersten mal an einem Automaten mit Kreditkarte eine Cherry-Cola gekauft, was mir irgendwie komplett bescheutert vorkam, aber in diesem Land wohl zum guten Ton gehört. Die Bahn selbst ist ein Floorless-Coaster von (mal wieder) B&M. Ein großer, sehr großer Vertreter seiner Art. Die Bahn ist eigentlich nichts anderes als Perfekt, besonders in der ersten Reihe bekommt man vom fehlenden Boden unter den Füßen viel mit. Man hat auch hier (wie bei dem sehr viel kleineren Bruder Daemonen im Tivoli Kopenhagen) ein paar Mal das Gefühl fast aus dem Bügel zu rutschen (allerdings varriiert dieses Empfinden je nach dem wo man - sowohl von vorme nach hinten als auch von rechts nach links gesehen - im Zug sitzt). Manko der Bahn: Sie wurde auf einem (Überraschung!) alten Parkplatz gebaut und man hat sich nicht einmal die Mühe gemacht die weißen Markierungen auf dem Asphalt zu entfernen. Traurig.
Bahnfazit: Grandios! Diese Bahn hat mich wirklich begeistert! Mit weitem Abstand DAS Highlight im nördlichen Kalifornien. Wenn man sich jetzt zumindest noch für eine Wiese entscheiden würde...

So Freunde, die besten Bahnen des Parks sind durch. Ausführliches Gemecker, glückliche Wendungen und grottige Mazes gibt es im zweiten Teil.

Donnerstag, 17. Februar 2011

Tentakeltier

Und nun mal zu etwas ganz anderem. Naja, fast. Der Achterbahnthematik bleibe ich treu, nur den Bericht aus "Six Flags Discovery Kingdom" hebe ich mir noch ein wenig auf.
Hier soll es jetzt um die neue Attraktion im Heide-Park gehen. KRAKE.
Grundsätzlich handelt es sich hierbei um eine Achterbahn des Herstellers Bolliger & Mabillard, kurz B&M. Wie schon im meinem letzten Amerikabericht erwähnt gelten die Bahnen aus dieser Schmiede als "Edelachterbahnen". Dieser Ruf ist durch die große Perfektion in Entwurf und Produktion entstanden. Die meisten der B&M-Bahnen fahren sich tadellos, vieles von dem was gerade häufige Achterbahnfahrer nervt (und von dem manch ein "Muggel", also Nichtkenner, denkt es gehöre nunmal dazu) gibt es bei diesen Bahnen einfach nicht. Durch sehr gute Verarbeitung, geringe Toleranzen und das zurückgreifen auf bewährte Technik fahren sich B&Ms ohne größere Vibrationen oder Schläge (Außnahmen wie Vortex bestätigen die Regel - hier ist es aber auch kein Problem der Fertigung sondern wohl eher der Berechnung, die durch ihre zu engen Radien zum Unglück führt). "Sanftes" fahren also, wobei dies nicht unbedingt für die Kräfte gilt die während der Fahrt wirken. Zudem sind die Bahnen offensichtlich sehr zuverlässig und wirken schon durch die Massivität der Schienen und Züge beeindruckend.
Viele Jahre waren B&M-Bahnen nur in größerer Entfernung zu erleben, Spanien, Italien oder Großbritanien mussten bereist werden um in den Genuß zu kommen. Für 2002 wurde dann endlich die erste Installation in Deutschland verkündet: Silver Star im Europa Park. Ein "Mega Coaster", also eine sehr hohe Bahn ohne Überschläge. Die Euphorie im Vorfeld war groß, die Enttäuschung nach der Eröffnung erfasste allerdings auch viele. Ich persönlich teile die Kritik an der Bahn. Hoch ist sie und die erste Abfahrt ist tatsächlich beeindruckend. Doch was folgt ist ein relativ langweiliges Layout, bei dem die "Aitrimehügel" - also die Berge bei denen man aus dem Sitz abhebt - nur gemächliches Schweben verursachen und man nicht wie bei den beiden im Jahr zuvor in Deutschland eröffneten Airtimeknallern - Colossos im Heide-Park und Expedition GeForce im Holidaypark - förmlich aus dem Sitz gerissen wird. Nur zum Ende hin folgt noch eine schöne, schnell durchfahrene Kurvenkombination, die wirklich Spaß macht. Natürlich ist die Bahn trotzdem mit allen positiven B&M-Eigenschaften gesegnet, sie ist sanft und macht optisch einiges her. Trotzdem ist sie für mich eher Stahlverschwendung, viel zu zahm. Was hätte man aus der Höhe und dem Know-How alles rausholen können!
Einige Jahre später kam dann der erste Inverter (Hängeachterbahn) von B&M ins Phantasialand. Inverter gelten vielen als die besten Bahnen des Herstellers, hinzu kommt eine aufwendige Gestaltung, die Bahn ist teilweise regelrecht eingegraben. Auch die Afrikanische Gestaltung der Flächen rund um die Bahn kann sich sehen lassen. Und die Fahrt selbst kann mich auch überzeugen. Ich bin inzwischen bessere Varianten gefahren (Monster in Walygator, die B&M-Inverter auf der USA-Tour), aber im Gesamtpaket kann die Black Mamba mich immernoch absolut überzeugen.
Und nun also der Heide-Park. Irgendwie logisch. Die B&M-Bahnen setzten sich langsam vom meistbesuchten Park des Landes nach unten durch und sind bei der Nr. 3 angekommen. In der Heide steht nun schon eine sehr hohe Achterbahn mit dem Fokus auf Airtime (wenn auch als Holzversion: Colossos) und einen Inverter hat der Park mit Limit (leider) auch schon. Man hat sich hier also für eine Diving Machine entschieden. Hauptmerkmal dieses Bahntyps ist seine erste Abfahrt, die 90 Grad steil ist. Dazu wird man oben auf der Kuppe kurz angehlten, hat also auch noch einen etwas längeren Blick in den Abgrund. Weiteres Merkmal aller bisheringen Auslieferungen waren überbreite Züge für 8 Personen in einer Reihe nebeneinander und dadurch auch besonders wuchtige Schienen. Für die Heide-Parkversion hat man hier etwas abgespeckt und präsentiert (sozusagen als Weltneuheit) Wagen mit nur noch 6 Sitzen nebeneinander und dem normalen Schienenprofil von B&M.
Auch bei diesem Projekt war die Euphorie kurz groß, allerdinsg fingen schnell viele an daran herumzumäkeln. Zu niedrig. Zu kurz. Zu schmal. Zu wenig beeindruckend. Und zu allem Überfluss ist es eine weitere Thrillattraktion -  das letzte was der Park braucht.
Tjo, vieles davon ist natürlich richtig. Dem Heide-Park fehlen überdachte Attraktionen, gute Shows, spektakuläre Themenfahrten und irgendwie soagr ein Konzept. Dennoch kann ich mich über diese Ergänzung nicht im Ansatz ärgern. Es ein B&M! Es ist eine Diving Machine! Sie soll relativ aufwändig gestaltet werden! Und die Platzierung im Park ist endlich mal sinnvoll gewählt! Alle großen Achterbahnen die bisher im Heide-Park gebaut wurden, sind am Rand platziert worden. Gut, Big Loop ist dadurch irgendwann in die Mitte gerückt, aber die Schweizer Bobbahn, Limit, Colossos und Desert Race stehen außen. Und da Achterbahnen zu den Attraktionen gehören die größere Menschenmengen anziehen ist dies für einen Park nicht gerade ideal. Vor allem wenn sie dann auch noch alle im hinteren Teil des Parks stehen und das vordere Areal mehr und mehr entvölkert wird. Im Heide Park findet man vorne fast nur noch morgens und abends größere Menschenmengen (wenn es mal richtig voll ist verteilt es sich etwas besser, die Masse der Besucher ist dennoch weiter hinten zu finden). Vorn ist also Durchgangsstation. Nun hatte man nach dem Abriß des Delphinariums eine etwas größere Fläche weiter vorne übrig und hat sie für eine Attraktion genutzt die potentiell viele Besucher anziehen wird. Die Infrastruktur rundherum wird endlich wieder besser genutzt und auch kleinere Attraktionen werden profitieren. Selbst die "alte Dame" Big Loop könnte wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen, befindet sich ihre Station doch direkt neben dem spektakulären Überkopfmoment der KRAKE.
Einen Kritikpunkt teile ich übrigens: Die Länge der Bahn ist eher enttäuschend und die Tendenz zu kurze Attraktionen zu bauen um Kosten zu sparen und dafür häufiger mit großen Neuheiten aufzuwarten sehe ich auch äußerst kritisch. Gerade wenn man sich sehr lange angestellt hat möchte man doch gerne etwas mehr Zeit in einer Attraktion verbringen.
Aber die Höhe erscheint mir dann doch eher nebensächlich. Wenn man erst einmal eine gewisse Meterzahl erreicht hat machen 10 Meter mehr oder weniger gar nicht mehr so viel aus. Und ob die Zugbreite das Erleben so dramatisch verschlechtert wage ich ebenfalls anzuzweifeln. Natürlich wird das Ganze im "Kleinformat" erst einmal weniger beeindruckend, aber wie man bereits auf den Bildern erkennen kann wird die Struktur den Bereich dennoch enorm dominieren.
Was die Gestaltung angeht muss man noch abwarten, der Park hat zuletzt richtige Schritte getan und zwei Bereiche sind wirklich gut gelungen. daher bin ich erstmal optimistisch.
Fazit: Ich freue mich auf die KRAKE, sie ist für die Parkentwicklung meiner Meinung nach wertvoller als oft behauptet und könnte sich zu einem Liebling entwickeln. Ich hätte zwar wirklich lieber einen Darkride anstelle der Märchen- und Kanalfahrt, ein Showtheater (also Gebäude mit Bühne und Zuschauerraum im Inneren) mit einer Show die man sich auch zweimal anguckt oder am liebsten einen Indoor-Spinning-Coaster auf der Monza-Piste gesehen, aber in meinen Augen macht KRAKE mehr Sinn als eine 102m hohe Achterbahn wieder an den Rand des Parks zu klatschen.

Samstag, 5. Februar 2011

Der erste Park der Tour

Das war natürlich (wenn man den letzten Beitrag gelesen hat) Californias Great America. Und ich muss mein altersschwaches Gedächnis nun quälen um noch ein paar vernünftige Erinnerungen zusammenzubekommen... Eins vorweg: Die Haunts kann ich beim besten Willen nicht mehr einzeln bewerten, aber sie waren größtenteils lang und mit extrem vielen Erschreckern bestückt. Einige waren komplett indoor, andere hatten zwischendurch Strecken unter freiem Himmel und zwei (?!) waren vollständig draussen. Für diese Attraktionen wurden beispielsweise ein Autoscooter, eine Oldtimerfahrt und das Rafting geschlossen. Kann man sich bei der Oldtimerfahrt und beim Autoscooter noch ungefähr vorstellen wie die "Sommerattraktionen" zu einer Maze umgenutzt wurden ist dies beim Rafting natürlich schwieriger. Der Park hat auch nicht die eigentliche Fahrstrecke sondern den Anstellbereich, die Einstiegsplattform und den Ausgangsbereich "umgewidmet". Alle drei Attraktionen waren so umgestaltet, dass wärend des Halloweenmonats auch tagsüber keine reguläre Nutzung möglich war. Zusätzlich gab es noch ein paar "Scare Zones" mit viel Nebel und freilaufenden Erschreckern und ein paar Halloweenshows. Von denen habe ich mir die "Freak Show" teilweise gegeben, wobei ich es dann doch oft spannender fand mich zu unterhalten als mitanzusehen wie sich die Darsteller Nadeln durch die Haut schieben, scharfe Gegenstände schlucken oder sich Geldscheine auf den nackten Oberkörper tackern lassen.
Zwischen all dem Halloweengedöns fuhren natürlich auch die meisten "normalen" Attraktionen (die Wildwasserbahn auch mit Erschreckern an der Strecke), wobei wir uns an diesem Abend auf Achterbahnen beschränkt haben, da wir später noch einmal einen halben Tag in diesem Park zur Verfügung hatten.
Grizzly
Die schlechteste Holzachterbahn der Welt! Naja, zumindest laut der vermutlich angesehensten Achterbahnabstimmung, die es so gibt auf diesem Planeten (Woodrollercoasterpoll 2009). Ich kann mir dieses Resultat nicht so richtig erklären. Da bin ich nun wirklich schon schlechteres/langweiligeres/unangenehmeres (definitiv Anaconda im Walygator Parc und Bandit im Movie Park, auch Pegasus in DeEfteling - aber die gibt es ja nicht mehr) gefahren. Aber gut ist diese Bahn hier natürlich trotzdem nicht. Auffälligstes Merkmal war die seltsame Bügelkonstruktion, die sich für beide Reihen im jeweiligen Wagen nur gleich weit schliessen ließ da die Bügel irgendwie miteinander verbunden waren. Man kennt das ja schon wenn man neben jemandem sitzt der deutlich dicker/dünner ist und nur einen Gemeinschaftsbügel hat: Der dickere Mitfahrer wird geradezu eingeklemmt, der dünnere hat trotzdem noch keinen Kontakt zum Bügel. Hier waren nun sogar 4 Personen in der Gleichung, was in der Regel zu drei (gefühlt) unangeschnallten Personen führt. Und zu einem Fahrgast der permanent eine Stange in den Bauch gerammt bekommt weil zumindest die Mitfahrer in der anderen Reihe kein Verständnis dafür haben warum der Bügel sich partout nicht weiter schliessen lassen will.
Bahnfazit: Geht so, länger anstellen lohnt dafür aber nicht.
Invertigo
Eine Standardachterbahn aus dem Hause Vekoma. Gibt es Baugleich 4x auf der Welt. Es handelt sich um die Weiterentwicklung des Boomerang aus gleichem Hause, im Gegensatz zu diesem sehr weit verbreiteten Modell (45 Auslieferungen) hängt man unter der Schiene und sitzt sich jeweils zu viert gegenüber. Ich hatte bisher noch nie die Chance einen Invertigo zu fahren, mag Boomerangs eh gern und war daher recht gespannt. Was soll ich groß sagen? Ich bin begeistert! Eine intensive Fahrt, die durch die Sitzanordnung (man sieht ja auch nicht so recht wo die Reise hingeht) zusätzlich spannender wird.
Bahnfazit: Ich liebe es! Allein dafür muss ich ins Sommerland Syd!
Flight Deck
Ein Inverted Coaster (also eine Hängeachterbahn) aus der Schmiede des Edleachterbahnherstellers B&M. Von denen gibt es einige auf der Welt (zum Beispiel Black Mamba im Phantasialand), allerdings unterscheiden sich diese in der Regel im Layout. Hier gabs die längste Warteschlange an beiden Tagen im Park und dies war durchaus gerechtfertigt. Zwar mag mein Eindruck auch durch die Nachtfahrt etwas positiv beeinflusst sein, aber insgesamt eine tolle Fahrt mit schönen Kräften und ohne nennenswerte Schläge.
Bahnfazit: Sehr guter Inverter, war aber auch nicht anders zu erwarten (B&M halt). Monster im Walygator Parc ist aber besser!

So das wars auch schon an Achterbahnen beim Abendbesuch. Zwischendurch habe ich tatsächlich meinen ersten US-Burger gegessen (im "Joe Cool Cafe"), der war aber nicht wirklich was besonderes.

Wir verlassen nun zunächst diesen Park.... äh. Moment. Da war doch noch was? Richtig:
Vortex
Mein erster Stand-Up-Coaster. Also eine Achterbahn in der man steht. Naja, man hat noch einen Fahrradsattel zwischen den Beinen, aber ein großer Teil des Körpergewichts liegt tatsächlich auf den Beinen und Füßen. Auch wieder ein Produkt aus dem Hause B&M, also einfach entspannt einsteigen (Warum ist denn hier keine Warteschlange? Vermutlich weil der Eingang so gut versteckt ist!) und die Bahn mal machen lassen... Großer Fehler! Meine Herren, das Ding ist so übel... da fehlen mir fast die Worte. Mehrfach verpassen einem die Schulterbügel böse Schläge und zwar genau seitlich an den Unterkiefer. Frechheit! Abreissen!
Bahnfazit: Die schlechteste Bahn auf dem kalifornischen Teil der Tour.

Nun ging es aber zurück ins Hotel und im Bus erkannte man die Vortexfahrer daran, dass sie sich den Unterkiefer rieben...

Freitag, 28. Januar 2011

Kalifoniens großes Amerika Spuk (Backstage)

Jaja, toller Titel. Aber der Name des ersten Parks der Tour ("Califonias Great America") ist auch selten dämlich. Und die Halloweenveranstaltungen tragen dann eben noch den Namenszusatz "Haunt". Wie auch immer, kaum im Bus bin ich erstmal panisch wieder rausgesprungen, da ich meinen Rucksack bei der Pizzeria liegen lassen hatte, kam aber (glücklicherweise) nicht als Letzter wieder im Bus an. Das war mein Zimmerpartner, der somit erstmal seinen Ruf als (fast) Zuspätkommer etablierte und in den folgenden Tagen hart daran arbeitete ihn zu erhalten.
Auf unserer Fahrt einmal die Bay entlang geschah nichts besonders aufregendes, daher nutze ich die Zeit um kurz etwas über die Geschichte des Parks zusammenzufassen (bzw. zu erklären wie er zu diesem komischen Namen kam): Gegründet wurde dieser Park 1976 zusammen mit einem Zwillingspark in der Nähe von Chicago  von der Hotelkette Marriott (beide trugen den Namen "Marriott`s Great America"). Mitte der 80er wurden beide Parks an unterschiedliche Investoren verkauft, der Kalifornische Park nannte sich anschliessend nur noch "Great America" (die genaue Eigentümergeschichte ist recht verworren, die Stadt Santa Clara war zwischenzeitlich auch mal Eigentümerin). Anfang der 90er wurde der damalige Parkeigentümer King`s Entertainment von Paramount Communications übernommen, der Park nannte sich in den folgenden Jahren "Paramount`s Great America" und verschiedene Attraktionen wurden mit Namen von Paramountfilmen (Drop Zone, Top Gun) sowie Nickelodeonthemen versehen. 2006 wurde die gesamte Paramount-Parkgruppe an Cedar Fair verkauft. Diese nannte den Park für ein Jahr wieder nur "Great America", bevor schliesslich sämtliche Paramount Lizenzen getilgt wurden (im Kinderbereich ersetzt durch die bei Cedar Fair verbreiteten Peanuts) und der Park seinen seltsamen neuen Namen erhielt.
So, am Park angekommen (der mitten in einem Gewerbegebiet liegt, keine Erweiterungsmöglichkeiten hat und womöglichen einen Teil seiner Parkplätze demnächst für ein neues Sportstadion hergeben muss) wurden wir von einem Parkmitarbeiter begrüsst. Der Park hatte noch geschlossen und würde erst eine Stunde später zum Halloweenabend öffnen, aber wir hatten die Möglichkeit ein wenig Backstage zu schauen. Zunächst ging es bei eingeschaltetem Licht durch eine der Mazes, die auf der Fahrbahn des Autoscooters errichtet wurde. Diese Maze durchlief man am späteren Abend mit einer Pappbrille, die im Zusammenspiel mit den Neonfarben an den Wänden einen 3D-Effekt bewirkte. Schon beim einfachen durchlaufen bei voller Beleuchtung fiel auf wie lang die Gruselattraktionen hier offenbar sein würden. Anschliessend ging es auf einen langen Backstageweg wo wir zunächst die "Schminkstation" für die Erschrecker besichtigten. Auffällig hier war die Masse an Leuten, wie uns mitgeteilt wurde rennen im Park und in den 7 Mazes unglaubliche 350 "Scare-Actors" rum. Weiter Backstage ging es in die "Shops". Nanü, Geschäfte? Fast, Shop bedeutet in diesem Fall Werkstatt. Autoscooterchaisen, Achterbahnwagen und Autos werden hier überholt und somit gab es natürlich auch unmengen an Laufrädern, sonstigen Ersatzteilen und Liftketten zu sehen. Es mutete schon etwas merkwürdig an, da die Werstättten und die Verwaltung scheinbar ausschliesslich aus billigen Wellblechhütten und Containern bestehen.
Schlussendlich ging es dann in den Park, wo wir bei einem Maze (ich glaube Toy Factory) die ersten Besucher des Abends waren. Mehr zum Abend im Park und die ersten Achterbahnkritiken der Tour folgen ganz bestimmt ganz bald!

Donnerstag, 13. Januar 2011

The Fog

It´s Touritime!
Sightseeing war angesagt. Wir hatten den ganzen Tag bis 16:00 Uhr programmfrei und einige hatten sich auch ein straffes Programm zurechtgeplant. Wieder andere haben es sogar geschafft nach einem Sightseeingschnelldurchlauf noch eben in eine Nachbarstadt zu eiern um dort in einem Ghetto eine Achterbahn zu fahren. "Der beste Zimmerpartner der Welt" und ich waren beide eher fürs Ausschlafen. Da Frühstück im Preis drin war sind wir dann aber doch irgendwann aufgestanden um es noch mitnehmen zu können. Offenbar waren wir die letzten, der Frühstückraum für den Verein war schon leergeräumt, im Hotelfrühstückraum waren wir auch falsch, im Restaurant/Bistro/Cafe nebenan wurden wir dann fündig. Dort wusste man zwar nur so halb was mit unseren Coupons anzufangen, aber wir bekamen dann doch jeweils einen Teller mit Toast, Rührei und anderen Dingen (ich meine auch sowas wie Bratkartoffeln), sowie Orangensaft (frisch gepresst!). Definitiv das beste Frühstück der Tour, abgesehen von Las Vegas. Michi leistete uns Gesellschaft, wir waren ihm im Hotel begegnet und da er schonmal dabei war sind wir dann auch zu dritt losgezogen um uns die Stadt ein wenig anzugucken.
So richtig große Pläne hatten wir nicht, wir wollten Cable Car fahren, hatten irgendwie das Cable Car Museum mitsamt Antrieb im Kopf (kost ja nix), Linky hatte eine Bootstour empfohlen und sonst mal gucken. So richtig viel Zeit war eh nicht, ich glaube wir waren nach 10:00 Uhr mit dem Frühstück fertig. Also auf zur Cable Car-Station. Tagesticket gekauft und angestellt. Ja, man muss anstehen um mit den Dingern fahren zu können und das nicht zu knapp. Zunächst sind wir noch ganz zivilisiert im Innenraum sitzend mitgefahren. Was soll man sagen? Die Dinger sind toll! Wie sie die ziemlich steilen Straßen der Stadt hoch- und natürlich auch wieder runterfahren macht Laune. Wir sind aber dann relativ oben auf dem Berg erstmal ausgestiegen um in besagtes Museum zu gehen. Dies ist relativ klein und der größte Teil wird von den Antrieben für die Cable der Cars eingenommen Foto bei Wikipedia. Man muss sich das Ganze Prinzip vereinfacht so vorstellen: Ein Stahlseil wird hier von Schwungrädern auf eine konstante Geschwindigkeit von ca. 15 km/h gebracht. Dieses Seil verläuft dann unterhalb der Fahrstrecke und das Cable Car "hängt" sich an dieses Seil und wird von diesem "mitgeschleppt". Wers professioneller wissen will sei wieder an Wikipedia verwiesen. Der Rest des Museums zeigt verschiedene Ausstellungsstücke aus der Vergangenheit, klärt über die Technik auf und hat natürlich einen Souvenirshop zu bieten.
Nach diesem kurzen Intermezzo sollte es zur Bay weitergehen, dummerwiese stand an der Haltestelle an der wir einsteigen wollten eine größere Horde Schüler. Und zwischendurch steigen nur relativ wenige Leute aus den Cable Cars aus. Da sie aber an den Endhaltestellen immer komplett voll sind (wir erinnern uns: es gibt lange Warteschlangen) konnten in unserem Fall nur 3-4 Schüler pro Wagen mitgenommen werden. Um also nicht stundenlang warten zu müssen änderten wir unseren Plan und nahmen einfach die andere Linie die an dieser Kreuzung fuhr. Diese endet ebenfalls an der Bay, nur eben an an einer anderen Stelle. Wir bekamen auch gemeinsam einen Platz, diesmal saß ich außen. Ungesichert auf einer Bank von der man sich direkt auf die Straße fallen lassen kann. Und das im Land der unbegrenzten Sicherheitsvorkehrungen...
Unsere Linie endete in der Nähe vom Fisherman`s Wharf, einer Restaurant- und Shoppingecke in ehemaligen Halfenlagerhallen. Obwohl natürlich total auf  Tourismus ausgelegt wirkte es nicht zu künstlich oder abzockerisch. An einem der Piers lagen auch ausgemusterte Marinesachen (ein U-Boot und ein Kampfschiff) rum. Direkt danben sollte auch die Bootstour starten und wir waren die einzigen aus der Gruppe die diese auch erwischt haben. So richtig sicher ob es nun das Richtige sei waren wir uns nicht, da es sich auf den ersten Blick um ein etwas größeres Privatboot handelte, welches zwischen anderen Privatbooten an der Kaimauer lag. Aber als wir am Bug des Schiffes platzgenommen hatten, mit Decken versorgt wurden ("COLD!") und losfuhren bestätigte uns der Marktschreier von "Reiseleiter" wir seien auf der ultimativen Tour gelandet, der einzigen die komplett unter der Golden Gate Bridge hindurchfahren würde, etc...blabla. Dies wiederholte er natürlich mehrfach angereichert mit Anekdoten wie gefährlich es doch sei unter der Brücke durchzufahren, da ja jeden Moment ein Selbstmörder herunterspringen könnte. Die Fahrt war definitiv ein kleiner Thrillride, es war sehr windig und dementsprechend war der Wellengang. Durch den Wind war es auf dem Wasser auch fürchterlich kalt (obwohl wir strahlenden Sonnenschein hatten) und das ins Boot spritzende Wasser war auch nicht zu verachten.
Bereits vor der Fahrt hatten wir gesehen, dass die blöde Brücke von Nebel verhüllt war (wir haben sie während unseres ganzen Aufenthalts nie wirklich zu Gesicht bekommen) und so unterquerten wir sie eingehüllt in weiß und konnten nur einige Meter und einen Stützpfeiler erahnen. Am interessantesten daran war: Die Brücke tutet. Und zwar wie ein großes Schiff. Offenabr gibt es an jedem der Pfeiler ein solches Schiffshorn um Kollisionen zu vermeiden. Auf dem Rückweg in den Hafen ging es dann noch an Alcatraz vorbei. Natürlich hatten wir es laut unserem plärrenden Guide viel besser getroffen als die Leute die tatsächlich auf die Gefängnisinsel konnten. Wir fuhren nämlich um die Insel rum und sahen somit auch die Bereiche, die von den Besuchern nicht betreten werden können. Toll.  Kurz vor erreichen des Hafens kamen wir auch am Pier 39 vorbei. Auf diesem liegen ständig massenweise Seehunde übereinander und sonnen sich. Nach der Tour wurde es schon wieder Zeit die Heimreise anzutreten, wir mussten schliesslich pünktlich wieder da sein und man wusste ja nicht so genau wie lange man am Cable Car wohl würde warten müssen. Ne ganze Weile jedenfalls. Zu guter letzt habe ich es dann auch geschafft außen stehend mitzufahren. Man kann nämlich auf den Trittbretten außen am Wagen stehen und sich an einer Stange festhalten, was natürlich die spannendste Art ist Cable Car zu fahren. Die Rückfahrt wurde dann allerdings irgendwann abgebrochen, da ein Cable Car vor uns in einen Unfall verwickelt war und somit gar nichts mehr ging. Also haben wir das letzte Stück der Strecke zu Fuß zurückgelegt (zum Glück nur bergab). Dann ging es noch schnell ins Center neben dem Hotel wo wir bei "Villa Pizza" etwas speisten (schon wieder kein Burger...), bevor es Zeit war in den Bus zu springen um den ersten Park anzusteuern. Aber davon mehr demnächst...